Für KMU: die richtige Vorsorge zur richtigen Zeit

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Für KMU: die richtige Vorsorge zur richtigen Zeit

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Wie alt ist Ihr Unternehmen? Ist es ein hoffnungsvolles Start-up oder blicken Sie bereits auf eine stolze Tradition zurück? Finden Sie heraus, welche Vorsorgelösung für Ihre persönliche Situation am besten passt.
Firmeninhaber im Büro
Die berufliche Vorsorge wird als strategisches Thema immer bedeutsamer. Gerade bei steigender Lebenserwartung muss sie tragfähig sein – in jeder Phase der Unternehmensentwicklung. Denn Firmen haben – je nachdem, wo sie im Lebenszyklus stehen – ganz unterschiedliche Ansprüche an ihre Pensionskasse.

Vorsorgeplan für frischgebackene Unternehmerinnen und Unternehmer

Denken Sie darüber nach, Ihren Traum zu verwirklichen und selbstständig zu werden? Eine neu gegründete Firma erfordert Ihre volle Aufmerksamkeit. Dabei kommt oft das Thema Versicherungen zu kurz. Vor allem die Pensionskasse steht nicht zuoberst auf der Prioritätenliste. Warum sollte sie? Wenn Sie eine Einzelfirma gründen, unterliegen Sie diesbezüglich nicht einmal einer Versicherungspflicht. Es steht Ihnen auch frei, privat über die dritte Säule (3a oder 3b) vorzusorgen – und zwar freiwillig. Dennoch: Ein passender Vorsorgeplan ist sinnvoll, damit keine zu grossen Lücken in der zweiten Säule entstehen und Sie möglichst nahtlos wieder in die berufliche Vorsorge für Angestellte zurückkehren könnten. Denn wer weiss schon, ob Sie in fünf oder zehn Jahren wieder in ein Anstellungsverhältnis wechseln?

Anders sieht die Situation aus, wenn Sie als frischgebackene Unternehmerin bzw. frischgebackener Unternehmer mit einem oder zwei Mitarbeitenden starten. Für Sie persönlich sind Massnahmen der zweiten Säule in der Einzelfirma nicht zwingend. Doch Sie sind gesetzlich verpflichtet, für Ihre Mitarbeitenden eine solche Vorsorge abzuschliessen.

Sie möchten gut abgesichert sein, haben zurzeit jedoch noch wenig Geld auf der Seite? Wählen Sie erhöhte Risikoleistungen und setzen Sie in der Startphase beim Sparen auf eine günstige Lösung. Sobald die Firma sich etabliert hat, kann die Pensionskasse mit Erhöhungen der Altersleistungen und Einkäufen in die zweite Säule ausgebaut werden.

Obligatorisches BVG für GmbHs und AGs

Möchten Sie Ihre Einzelfirma nach zwei oder drei Jahren in eine GmbH oder AG umwandeln oder starten Sie gleich mit einer Kapitalgesellschaft in die Selbstständigkeit? Wenn Letzteres der Fall ist, dann gelten Sie als Angestellte bzw. Angestellter Ihrer eigenen Firma und müssen obligatorisch über die zweite Säule vorsorgen. Auch hier haben Sie Spielraum und können die Sparbeiträge an Ihr Firmenbudget anpassen. Steuerlich kann es interessant sein, wenn die Firma mehr als die Hälfte der Pensionskassenbeiträge übernimmt, zum Beispiel im Verhältnis 60 zu 40. Wenn die Firma einen höheren Anteil übernehmen will, sollten Sie mit Ihrer Treuhänderin bzw. Ihrem Treuhänder oder Ihrer Steuerberaterin bzw. Ihrem Steuerberater sprechen.

Die Pensionskasse wächst mit

Ihre Firma boomt, Sie können sich vor Aufträgen kaum retten? Herzlichen Glückwunsch! Ab jetzt sollten Sie regelmässig prüfen, ob die Leistungen der Pensionskassenlösung Ihrem gestiegenen Einkommen und den gestiegenen Ansprüchen noch gerecht werden. Übrigens ist eine berufliche Vorsorge mit grosszügigen Leistungen auch ein wichtiges Instrument für die Bindung und Gewinnung von qualifizierten Mitarbeitenden. Am besten schauen Sie Ihre Lösung alle zwei bis drei Jahre mit Ihrer Vorsorgespezialistin bzw. Ihrem Vorsorgespezialisten und einer Treuhänderin oder einem Treuhänder an.

Erntezeit – auch in Sachen Pensionskasse

Das Unternehmen hat sich am Markt etabliert und eine gewisse Grösse erreicht. Nun sollten Sie sich fragen, wie viel Spielraum Ihre Pensionskasse Ihnen bietet: Könnte eine BVG-Lösung mit erweiterten Vorsorgeleistungen für Ihre Führungscrew und Sie interessant sein? Hier könnten Sie beispielsweise höhere Sparbeiträge für das Alterskapital oder verbesserte Risikoleistungen verankern.

Wird eine flexible Pensionierung zum Thema? Ganz gleich, ob Chefin oder Chef, Mitarbeiterin oder Mitarbeiter: Denken Sie bereits zehn bis 15 Jahre vorher über die Pensionierung nach. So können Sie die Weichen richtig stellen, beispielsweise mit steuerlich vorteilhaften Einkäufen in die zweite Säule.

Das Unternehmen in andere Hände legen

Im Hinterkopf ist es lange Zeit präsent: Eines Tages werden Sie Ihr unternehmerisches Lebenswerk in andere Hände legen oder das Unternehmen auflösen. Dieser Schritt muss von langer Hand geplant werden und es gilt, den richtigen Zeitpunkt zu wählen. In diesem Zusammenhang sollten Sie sich auch Gedanken darüber machen, welche Ihrer Träume Sie für sich noch verwirklichen möchten. Denn mit der Übergabe schaffen Sie die Rahmenbedingungen für Ihre eigene Pensionierung. Klären Sie ab, ob Sie Ihre Vorsorgeleistungen als Kapital, als Rente oder in einer Mischform beziehen wollen. Eine individuelle Finanz- und Pensionsplanung kann für Sie nun interessant sein.

Falls Sie Ihre Firma verkaufen und sich daraus ein Wechsel der Pensionskasse ergibt, sollten Sie die berufliche Vorsorge bei den Verhandlungen nicht vergessen: Bietet die neue Pensionskasse Ihren Mitarbeitenden so gute Leistungen wie die bisherige? Klären Sie diese Fragen ab und lassen Sie sich im Zweifelsfall beraten – damit es auch in Sachen Vorsorge eine nachhaltig gute Lösung für alle Beteiligten gibt.

Berufliche Vorsorge mit Vita

Flexible Standardlösung? Passgenaue Anlagestrategie? Zusätzliche Absicherung der Kadermitarbeitenden? Finden Sie heraus, wie Sie Ihre Mitarbeitenden optimal absichern können und welche Vorsorgelösung zu Ihrem Unternehmen passt.

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