Anlage-ABC: Lernen Sie wichtige Fachbegriffe kennen

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Anlage-ABC: Lernen Sie wichtige Fachbegriffe kennen

Von «A wie Alternative Anlagen» bis «Z wie Zinsen» – bei unserem Anlage-ABC stehen Fachbegriffe im Zentrum, die auch im Zusammenhang mit der beruflichen Vorsorge auftauchen. Mit dieser Übersicht können Sie Ihre Finanzkompetenz und Ihr eigenes Wissen stärken. Das bietet Ihnen zusätzliche Sicherheit bei der Auswahl der Anlagestrategie für die Pensionskasse oder bei der privaten Vorsorge.
Anlage-ABC: Lernen Sie wichtige Fachbegriffe kennen

Alternative Anlagen

Alternative Anlagen sind geeignet, um ein Portfolio stärker zu diversifizieren. Dazu zählt grundsätzlich alles, was nicht zu den traditionellen Anlagekategorien wie Aktien und Obligationen gehört. Beispiele für alternative Anlagen sind: Private Equity, Immobilien, Hedgefonds oder Rohstoffe. Im Vergleich zu traditionellen Anlageklassen sind alternative Anlagen oftmals komplexer, anders reguliert und weniger liquid. Das bedeutet, dass sie anspruchsvoller zu bewerten sind und angelegtes Kapital länger binden. Deshalb ist meist ein längerer Anlagehorizont erforderlich. Dafür wird diese Anlageform weniger stark von der Zinsentwicklung und den Aktienmärkten beeinflusst, die sogenannte tiefere Korrelation.

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BVV2

Die Abkürzung «BVV2» steht für «Verordnung über die berufliche Alters-, Hinterlassenen- und Invalidenvorsorge». Die Verordnung regelt relevante Details wie zum Beispiel die Mindestverzinsung, den Umwandlungssatz und Anlagevorschriften.
Gemäss diesen Anlagevorschriften sind die beruflichen Vorsorgeeinrichtungen – die Pensionskassen – verantwortlich, das Geld ihrer Versicherten mit einer angemessenen Risikoverteilung anzulegen. Sie sind also dazu verpflichtet, in verschiedene Anlagekategorien, Regionen und Wirtschaftszweige zu investieren, um so das Risiko angemessen zu verteilen. Für die einzelnen Anlageklassen gelten unterschiedliche gesetzliche Vorgaben, wie gross ihr Anteil bezogen auf das Gesamtvermögen höchstens sein darf. So dürfen zum Beispiel maximal 50 Prozent des Gesamtvermögens in Aktien, maximal 30 Prozent in Immobilien und maximal 15 Prozent in alternative Anlagen investiert werden.

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Cashflow

Der Cashflow bezeichnet das positive Ergebnis aus der Cashflow-Rechnung, bei der alle zahlungswirksamen Ein- und Auszahlungen eines Unternehmens in einem festgelegten Zeitraum miteinander verrechnet werden. Im Idealfall betrachtet man den Cashflow über mehrere Jahre, um verschiedene Perioden miteinander zu vergleichen. Der Cashflow wird auch als Geld- oder Zahlungsfluss eines Unternehmens bezeichnet und gibt Auskunft über die Liquidität sowie Erträge eines Unternehmens. Ist der Cashflow positiv, hat ein Unternehmen einen Überschuss erzielt. Damit kann es beispielsweise Investitionen finanzieren, Dividenden an die Aktionäre ausschütten oder Schulden zurückzahlen. Ist der Cashflow negativ, ist mehr Geld aus dem Unternehmen ab- als hineingeflossen, was auf einen Liquiditätsengpass hindeuten kann. Der Cashflow erlaubt also Rückschlüsse, inwieweit sich ein Unternehmen selbst finanzieren kann und nicht auf Fremdkapital angewiesen ist.

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Duration

Die Duration misst, wie lange es dauert, bis eine Anlegerin oder ein Anleger den Preis einer Anleihe durch die wiederkehrenden fixen Zinszahlungen der Anleihe zurückerhält. Grundsätzlich gilt: Je höher die Duration einer Anleihe ist, desto mehr wird ihr Kurs fallen, wenn die Zinsen steigen – und umgekehrt. Denn wenn die Zinsen steigen, ist der fixe Zinssatz einer Anleihe weniger attraktiv als der von neu ausgegebenen, höher verzinsten Anleihen. Wenn also die Zinsen beispielsweise um 1 Prozentpunkt steigen, würde eine Anleihe mit einer durchschnittlichen Laufzeit von fünf Jahren wahrscheinlich etwa 5 Prozent ihres Wertes verlieren, wie sich am folgenden Beispiel aufzeigen lässt:
Jemand hat eine Anleihe von 100 zu 2 Prozent und noch fünf Jahre Restlaufzeit. Nach fünf Jahren bringt ihm seine Anleihe also 110. Steigen die Zinsen um 1 Prozent, könnte er jetzt also eine Anleihe zu 100 mit 3 Prozent Zins kaufen. Diese würde ihm nach fünf Jahren 115 bringen. Schaut man nur auf den Zins, dann hat er ein Minus von fünf, bezogen auf das investierte Kapital von 100 macht das 5 Prozent aus.

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ESG

Die Abkürzung ESG bezeichnet Nachhaltigkeitskriterien, die im Rahmen des Anlageprozesses berücksichtigt werden. Sie stammen aus dem Englischen und stehen für Environment «Umwelt», Social «Soziales» und Governance «Unternehmensführung». Im Unterschied zu traditionellen Portfolios berücksichtigen ESG-Strategien die genannten Kriterien, um ihr Portfolio entsprechend nachhaltig zusammenzustellen. Allerdings gibt es keinen einheitlichen Standard dafür, wie die ESG-Kriterien definiert oder gewichtet werden, aber grob geht es um Folgendes:

  • Environment: Bei den Umweltfaktoren geht es darum, inwieweit eine Organisation auf den Schutz der natürlichen Ressourcen achtet. Dazu gehören etwa der Energieverbrauch, die Energienutzung und Massnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels über die ganze Versorgungskette hinweg.
  • Social: Bei den sozialen Faktoren zählt, wie sich eine Organisation gesellschaftlich engagiert und wie sie mit Menschen umgeht, zum Beispiel in Bezug auf Gesundheitsschutz und Arbeitssicherheit.
  • Governance: Hier geht es um eine verantwortungsvolle Unternehmensführung auf der Basis von Transparenz, bewährten Branchenstandards oder Kontrollprozessen.

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Fonds

Ein Fonds kann als eine Art Sammeltopf betrachtet werden. Viele einzelne Anlegerinnen und Anleger zahlen in ihn ein und werden so anteilsmässig Teilhaberin oder Teilhaber des Fondsvermögens. Ein professionelles Fondsmanagement legt dieses Geld entsprechend einer Anlagestrategie in einer Vielzahl von Einzeltiteln wie zum Beispiel Aktien, Anleihen oder Immobilien an, um das Risiko breit zu streuen. So gibt es beispielsweise Fonds, die in ausgewählte Regionen (z.B. Asien), Branchen (z.B. Nahrungsmittel) oder Anlageklassen (z.B. Aktien) investieren. Das Fondsmanagement überwacht die Kursentwicklung des Fonds stetig und nimmt bei Bedarf Anpassungen vor. Zudem wird zwischen offenen und geschlossenen Fonds unterschieden. Bei offenen Fonds können Anlegerinnen und Anleger jederzeit ein- und aussteigen. Dies ist bei geschlossenen Fonds nicht der Fall.
Erwirtschaftete Erträge aus Kursgewinnen, Dividenden, Zinsen o.Ä. werden an die Anlegerinnen und Anleger ausgeschüttet. Im Falle eines sog. thesaurierenden Fonds werden sie reinvestiert, wodurch der Wert der Fondsanteile steigt.

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Weitere Fachbegriffe folgen im Februar.

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